WEIHNACHTSBRIEF 2023

Weihnachten 2023

Liebe Mitglieder, liebe Ehrenamtliche, liebe Freunde der Schublade 10 e.V.

Am 7. Oktober diesen Jahres befanden sich mein Sohn und meine Schwiegertochter, am Ende einer dreiwöchigen Israelreise, in Beersheba und erlebten die Raketenangriffe der Hamas hautnah mit. Nach einem nervenzerreißenden Tag, vielen Gebeten und einer schlaflosen Nacht am Flughafen in Tel Aviv sind die Beiden wohlbehalten in München gelandet.

Eine 19-jährige ukrainische junge Frau sitzt an unserem Esstisch und zeigt uns ein Handyvideo, aufgenommen aus dem elterlichen Auto, das zeigt, wie ihr Vater am 24. Februar 2022 die Haustüre ihres gerade fertig gestellten neuen Hauses in Irpin in der Nähe von Kiew, abschließt, und sie die Flucht gen Westen antreten.

Zwei Schauplätze, (neben vielen weiteren), die uns persönlich, aber auch uns als Gesellschaft, die Weltgemeinschaft insgesamt in Atem halten, weil die damit verbundenen Krisen näher rücken. Auch in unserem täglichen Miteinander sind wir immer wieder mit Leid, Sorgen, Krankheit, Streit, Unverständnis, u.v.a. konfrontiert.

Wie können wir in den Krisen unserer Zeit die Hoffnung Aufrecht erhalten? HOFFNUNG sollte sichtbar, spürbar, erfahrbar sein. Wir brauchen eine Kommunikation der HOFFNUNG und Taten der HOFFNUNG!

Kriege, Corona, Klimawandel, Flüchtlinge, Gender, Finanzkrise, Fundamentalismus, Rechtes Denken, Waffenlieferungen, usw. Die Wellen schlagen hoch. „Mehr Empörung war selten“ schreibt Pfarrer Steffen Kern in AUFATMEN. Sicher: um die Wahrheit muss oft genug gerungen werden. Die Themen unserer Zeit sind komplex, sensibel und vielschichtig und differenziertes Denken, Reden und Handeln ist angesagt. Auch im zu Ende gehenden Jahr haben wir als Verein mit unserer ganzen Kraft ganz praktisch uns dafür eingesetzt, die Hoffnung zu nähren und aufrecht zu erhalten.

Bei zehn Hilfstransporten konnten wir wieder gut 4000 Bananenkartons mit Hilfsgütern verladen: Bekleidung, Spielzeug, Geschirr, Bettware, Stühle und Tische, Untersuchungsliege, Medikamente und Verbandszeug.

Und so bedanken wir uns auch am Ende dieses Jahres von ganzem Herzen, zunächst bei unseren Ehrenamtlichen, die Woche für Woche in unermüdlichem Einsatz die Berge von Sachspenden sortieren und verpacken, im Laden einräumen, auszeichnen, unsere Kundschaft bedienen…..und damit ganz praktisch Hoffnung und Hilfe weitergeben. Herzlichen Dank an unsere Mitglieder und Wegbegleiter, an unsere Kunden*Innen, an die Gemeinde Friesenheim, an alle Spender und Spenderinnen, die auch in diesem Jahr unseren in der Hauptsache ehrenamtlichen Engagement unterstützten und wertschätzen. Herzlichen Dank auch an unsere Partnern, den Hilfsorganisationen und den Netzwerken. Weihnachten bedeutet: Es gibt Hoffnung, Gott wurde Mensch. Wir dürfen Ihm vertrauen, dass Er alles in seiner Hand hält.

Wir wünschen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und einen hoffnungsvollen Blick ins neue Jahr 2024.

Andrea Königsmann-Schuppler Nicole Westphal