SPENDE AN DEN KINDER- UND JUGENDHOSPIZDIENST ORTENAU

Am Montag, den 26. Oktober hatten wir Besuch von Helena Gareis vom Kinder- und Jugendhospizdienst Ortenau. Wir hatten sie anlässlich unserer Spendenübergabe für den Monat Oktober in Höhe von 2000€ in unseren Laden eingeladen. Wir durften eine bemerkenswerte und aktive Frau kennenlernen, die uns durch ihr ganz persönliches Engagement aber auch in ihrer Funktion als Koordinatorin eines Teams von Ehrenamtlichen sehr beeindruckt hat.
Frau Gareis brachte Geschenke fürs Team mit und verteilte kleine Plüschschildkröten, die für die betreuten Kinder und Jugendlichen eine große Symbolkraft haben. Die Schildkröte steht für ein Krafttier, das Schutz und Verlässlichkeit bietet. Sie ist somit ein treuer Freund, der in jede Hosentasche passt und dem man alles sagen und anvertrauen kann.

Wir hatten uns im Vorfeld unserer Entscheidung für diese Einrichtung über deren Arbeit informiert und wussten, dass schwerkranke Kinder und Jugendliche mit ihren Familien im Ortenaukreis betreut werden. Wir hatten zudem im Vorgespräch erfahren, dass auch trauernde Kinder und Jugendliche, die ein Geschwisterkind, ein Elternteil oder sogar beide Eltern verloren haben, begleitet werden. Es war uns auch bekannt, dass die Anschubfinanzierung durch „Aktion Mensch“ nach der Gründung des Kinder- und Jugendhospizdienstes im Juli 2012 auf 2 Jahre befristet war und der Dienst seither ohne Träger dasteht und somit auf Spenden angewiesen ist. Einen Teil der laufenden Kosten kann man über Mitgliedsbeiträge des Hospizvereins Offenburg e.V. abdecken, der den Kinder- und Jugendhospizdienst ins Leben gerufen hat. Auch gerichtliche Bußgelder bei Strafverfahren sind eine Möglichkeit, um Kosten zu decken. Wir wussten auch, dass zum Team der Ehrenamtlichen geschulte Fachkräfte gehören, wie z.B. Ärzte, Kinderärzte und Kinderkrankenpflegekräfte. Die Ehrenamtlichen werden an 4 Wochenenden zum Familienbegleiter ausgebildet und absolvieren zudem ein 40-stündiges Praktikum. Das Team arbeitet in Kooperation mit Ärzten, Kliniken, sozialen Diensten, Psychologen und anderen medizinischen und sozialen Fachkräften.

Frau Gareis hat uns aber bei ihrem Besuch viel mehr erzählt als auf der Homepage oder dem Flyer des Dienstes nachzulesen ist. Sie hat uns Einblick gegeben in ihre tägliche Arbeit und die ihrer Helfer und Helferinnen. Derzeit werden 8 sterbenskranke und 70 bis 80 trauernde Kinder und Jugendliche in der gesamten Ortenau betreut.
Einige der Helfer im Team kommen dabei auf mehrere tausend Kilometer im Jahr für Beratungseinsätze sowie Bring- und Holdienste zu den Freizeitaktivitäten des Dienstes. Neben der Einzelbegleitung sind diese Gruppenangebote wesentlicher Baustein der Trauerarbeit. So machen z.B. Trommeln und Bergsteigen Mut und geben Kraft und lassen all die vielen Sorgen und Ängste nach traumatischen Lebenserfahrungen klein erscheinen.
Es ist enorm wichtig, nicht nur für alle Fragen der jungen Menschen zum Thema „Abschiednehmen“ da zu sein, sondern auch für die Zeit danach. Gesprächsgruppen von gleichaltrigen Betroffenen können dabei Entlastung in diesen Ausnahmesituationen sein. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass es durch eine größere Bußgeldzuwendung möglich ist, aus den Räumlichkeiten in der Ringelgasse demnächst ausziehen zu können. Man freut sich auf helle und positive Räume im Bereich der Messe Offenburg.

Zum Thema Finanzen erklärte Frau Gareis, dass es vieler Spenden bedarf, um alle laufenden Kosten abzudecken. Dazu gehören auch die vielen spontanen Hilfsaktionen, wenn z.B. bei 3 jugendlichen Halbwaisen, die ihren sterbenden Vater betreuen, mal wieder der Kühlschrank gefüllt wird, um ihnen zumindest die ganz aktuelle Existenzangst zu nehmen. Wenn eine Arbeitswoche bis zu sechzig Arbeitsstunden hat, sei es wichtig, zu wissen, wie und wo man auftanken kann. Für alle Trauerbegleiter im Team ist eine wichtige Voraussetzung für die Bewältigung ihrer schwierigen Aufgabe, dass man sich mit dem Thema „Trauer, Tod und Endlichkeit“ auseinander gesetzt hat. Nur so kann man sich mit den jungen Menschen auf den Weg machen und sie dabei unterstützen, zurück ins Leben und seine Fülle zu finden. Aufgrund der zunehmenden Anfragen von Kliniken, Ärzten, der Polizei und anderen Stellen wünscht sich Frau Gareis mehr ehrenamtliche Helfer und Helferinnen.

Frau Helena Gareis (Bildmitte) umrahmt vom Montagsteam der Schublade 10 e.V.

 

SPENDENÜBERGABE AN DIE DORFHELFERINNENSTATION FRIESENHEIM

Die Friesenheimer Station gehört zum Dachverband Dorfhelferinnenwerk Sölden e.V. (http://www.dorfhelferinnenwerk.de/)
Dieses Werk leistet Familienpflege im ländlichen Raum, wenn es aufgrund körperlicher oder seelischer Gesundheitsprobleme in Familien mit Kindern unter 12 bzw. 14 Jahren zu Versorgungsengpässen kommt. In landwirtschaftlichen Betrieben helfen die Dorfhelferinnen auch, wenn keine Kinder im Haushalt leben. Hier dient der Einsatz der Weiterführung des Landwirtschaftsbetriebs. Die eingesetzten Fachkräfte übernehmen alle Aufgaben in Haushalt und Betrieb und sorgen dafür, dass nach Ende der Krankheit alles geordnet wieder weiter laufen kann. All diese Maßnahmen werden durch ärztliche Verordnungen über die Krankenkassen nach dem SGB finanziert. Aber es gibt auch Situationen, wo die Kostenträger nicht leisten.
Siehe hierzu http://www.dorfhelferinnenwerk.de/spenden/fuer-einsaetze-in-besonderen-notlagen/)

Das Dorfhelferinnenwerk Sölden e.V. finanziert derartige Notfälle über einen eigens angelegten Fond. Die beantragende Station vor Ort muss aber einen bestimmten Anteil mitfinanzieren. Ansonsten können keine Leistungen aus dem Gesamtfond in Anspruch genommen werden.

Unsere Spende für den Monat September geht in Höhe von 1000€ an die Station Friesenheim. Wir möchten dazu beitragen, dass Menschen aus unserem unmittelbaren Umfeld geholfen wird. Das Team der Dorfhelferinnen ist hautnah an diesen Notsituationen dran und wir wissen, dass das Geld sinnvoll eingesetzt wird. Dies garantiert auch das Kuratorium, dessen Vorsitzender Pfarrer Jelic ist.

Die Spendenübergabe (v.l.): E. Winter, A. Königsmann-Schuppler, J. Winter, Pfarrer S. Jelic, M. Ziegler, A. Reichenbach, A. Mattuschka